Geschichte des Musikvereins Weinfelden

aktuelles Jahr

Welch Freude! Wir proben wöchentlich im Probelokal und geniessen die Normalität ohne Covid-Auflagen. Das Frühlingskonzert steht bevor, wir sind voll motiviert und freuen uns auf unser Publikum. Die Generalversammlung konnte erfolgreich durchgeführt werden, der erweiterte Vorstand und die Musikkommission sind gut aufgestellt, die Dirigenten mit Elan am Werk. Im März spielten wir im Alterszentrum den 90- und 100-Jährigen zum Konzert auf. Der MVW zeigt sich von seiner besten Seite. Auf bald!

Geschichte des Musikvereins Weinfelden

Pandemie-Jahr 2021

Aufgrund der Covid-19- Pandemie musste der Probebetrieb auf Weisung des Bundesrates von Anfangs Jahr bis Anfangs Juni eingestellt werden. Unser Frühlingskonzert musste abgesagt werden.  Die Generalversammlung fand erstmals in der Geschichte unseres Vereins in digitaler Form statt. Auf Teams leitete Präsident Erwin Wagner durch die GV. Nach der Auswertung der Abstimmungen konnten der neugewählte Präsident Christoph Rutschmann und Vizepräsident Erwin Wagner anstossen. In den Sommermonaten durfte geprobt werden und wir konnten unser Konzert in der Kirche aufführen. Infolge von Bauarbeiten in der katholischen Kirche fand es erstmals in der evangelischen Kirche statt - der wunderbare Raum begeisterte das Publikum wie auch die Musikantinnen und Musikanten.

 

Geschichte des Musikvereins Weinfelden

Pandemie-Jahr 2020

Aufgrund der Covid-19- Pandemie musste der Probebetrieb auf Weisung des Bundesrates von Anfangs März bis Anfangs Juni eingestellt werden. Unser Frühlingskonzert musste abgesagt werden. In den Sommermonaten durfte mit strikten Schutzmassnahmen geprobt werden. Wir durften lange an eine Durchführung unseres Konzerts in der Kirche hoffen. Ende Oktober mussten dies Massnahmen erweitert werden auf Grund der zweiten Welle, es durfte nur noch in Ensembles von 10 Personen geprobt werden, es konnten 4 solche Gruppen gebildet werden. Leider nur für kurze Dauer, denn wegen den steigenden Fallzahlen wurde die Gruppengrösse auf 5 verringert, das bedeutete den Einhalt der Formationen. Beide grossen Konzerte fielen der Pandemie zum Opfer.

Gerne erinnern wir uns an die Sommermonate mit den Ständli in der Bleiche, im Alterszentrum, im Stelzenhof und diverse vor der katholischen Kirche. Ein Highlight war unser Vereinsausflug ins Schoggi-Glück Maestrani, und unsere Videocollage "Celtic Crest", die während der Lockdown-Zeit mit motivierten Musikanten entstand.

Ständli vor dem Restaurant Storchen,  Dienstag, 30.6.2020

Der Musikverein Weinfelden stellt sich vor

Der Musikverein Weinfelden ist ein Blasmusikkorps in Harmoniebesetzung. Die mittlerweile über 50 aktiven Musikerinnen und Musiker verteilen sich auf die üblichen Holzblas-, Blechblas- und Schlaginstrumente.

Die Probe des MVW findet jeweils am Dienstag von 20.00 bis 22.00 Uhr statt.

Musikverein Weinfelden am Kantonalen Musiktag in Kradolf Schönenberg 2019

2019 Kantonaler Musiktag in Kradolf Schönenberg 2019

Musikverein Weinfelden am Kantonalen Musiktag in Kradolf Schönenberg 2019
Vereinsgründung Schweizer Blaskapellentreffen 2024

2014 Kantonaler Musiktag in Müllheim 2014

Musikverein Weinfelden am Kantonalen Musiktag in Müllheim 2014

2011 Musikverein Weinfelden am Eidgenössischen Musikfest in St. Gallen 20011

Musikverein Weinfelden am Eidgenössischen Musikfest in St.Gallen 20011

Evolutionen

In den Sommermonaten trifft man die Musikantinnen und Musikanten auch auf der Strasse an: Dann üben sie ihre Evolutionen für die Marschmusikstrecke. Seit dem Eidgenössichen Musikfest in St. Gallen 2011 macht der Musikverein Weinfelden bei dieser Disziplin mit.

Marschmusikprobe in Weinfelden, Migros West

2009 Kantonalmusikfest in Weinfelden

Zu sehen und zu hören gibt es immer etwas: am Fahnenempfang vor dem Rathaus, an den Wettspielvorträgen im Dorfzentrum, der Marschmusikkonkurrenz auf der Freien-Strasse, am Festumzug mit den Musikvereinen, den Abendunterhaltungen im Festzelt, am Frühschoppenkonzert.

23. Thurgauer Kantonalmusikfest vom 19. bis 21. Juni in Weinfelden
Es läuft rund um das Kantonalmusikfest im Dorf der kurzen Wege Am 23. Thurgauer Kantonalmusikfest vom 19. bis 21. Juni in Weinfelden sollen auch die Einheimischen auf ihre Kosten kommen.

2007 - 2011

Von August 2007 bis Ende 2011 probte der Musikverein Weinfelden gemeinsam mit den Musikantinnen und Musikanten des Nachbarvereins aus Bürglen. Die Hauptkonzerte wurden gemeinsam – die kleineren Anlässe in herkömmlicher Besetzung bestritten. Seit 2012 tritt der MVW wieder in allen Konzerten als eigenständiger Verein auf.

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alte Homepage 2009-2016

erstellt und betreut durch Peter Keller, Weinfelden

2009-2016

alte Homepage 2002-2009

erstellt und stets aktualisiert duch Peter Keller, Weinfelden

Geschichte des Musikvereins Weinfelden

2000 Neuuniformierung

Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums bekommt der Musikverein eine neue Uniform.

Geschichte des Musikvereins Weinfelden

Die Entstehung des Musikvereins

Am 11. März 1900 kam es im Restaurant Frohsinn zur Gründung des Musikvereins mit dem Namen«Musikgesellschaft Frohsinn».

Geschichte des Musikvereins Weinfelden

Winzermusik Weinfelden

Hören Sie hier die Winzermusik Weinfelden "Es lebe der Ammann"
mit Musikdirektor Arthur Böhler aus dem Jahr 1963.

Winzermusik Weinfelden 1963

Fahnen vom Musikverein

1964 wird die neue Fahne eingeweiht.

Geschichte des Musikvereins Weinfelden
Geschichte des Musikvereins Weinfelden

Ausführliches zur Geschichte des MVW

untenstehend finden Sie Einträge, die einzelne Aspekte der Vereinsgeschichte aufzeigen. Viel Spass bei der Vertiefung!

Präsidenten 1900 - heute

Präsidenten 1900 - heute

Bommer

Johann

1900 – 1904

Rüegg - Enz

Emil

1904 – 1906

Thurnheer

Paul

1906 – 1910

Baumann

Ernst

1910 – 1916

Albrecht

Fritz

1916 – 1924

Schaad

Hans

1924 – 1928

Albrecht

Fritz

1928 – 1929

Rüttimann

Hans

1929 – 1934

Richter

Ernst

1934 – 1935

Dr. Gisiger

Walter

1936 – 1943

Dr. Haffter

E

1943 – 1946

Geltner-Enz

Robert

1946 – 1947

Fiechter-Graf

Eugen

1947 – 1951

Sonderegger

Eduard

1951 – 1986

Malang

Max

1986 – 1987

Neff

Bernhard

1987 – 1992

Malang

Max

1992 – 1993

Isenring

Franz X.

1993 – 1998

Nägeli

Dieter

1999 – 2003

Gassner

Anna

2003 – 2012

Wagner

Erwin

2012 – 2021

Rutschmann

Christoph

2021 - 

Musikfeste 1900 - heute

Musikfeste 1900 - heute

Ort

Datum

Dirigent

Wettstück

Amriswil

1901

Stolz Josef

Jagd nach dem Glück

Romanshorn

1904

Benz Fritz

Nocturno

Arbon

1907

Michael Karl

Die Geisterinsel

Kreuzlingen

1911

Michael Karl

Stradella von Flottow

Weinfelden

1920

Manns Robert

 

Stuttgart

1922

Springer

Zug der Fanfaren zum Münster

Frauenfeld

1924

Richard Hans

Ouvertüre «Titus» von Mozart

La Chaux-de-Fonds

1927

Richard Hans

Reymond

Amriswil

1928

Richard Hans

Jubel-Ouvertüre von Flotov

Bischofszell

1934

Richard Hans

«Die Belagerung von Rochelle» von Balfe
Marschmusikkonkurrenz

Romanshorn

1947

Richard Hans

Dramatische Ouvetüre von Franz von Blon
Marschmusikkonkurrenz mit dem Marsch Soldatentreue von Ludowski Satz J.H.Müller

Kreuzlingen

1951

Richard Hans

Maurische Rhapsodie von Fr. W. Rust arr. von St. Jäggi «Marcia Militare» von A. Diné

Weinfelden

1959

 

Siehe Festbericht

St.Moritz

1963

Böhler Arthur

Ouvertüre über Schweizer Volkslieder von Rob. Blum
Aufgabestück: La Féc aux Bruyères von F. Andrieu
Wettmarsch: Marsch der Zeugherren

Weinfelden

1963

Böhler Arthur

Instrumenten-Einweihung in der Sek. Turnhalle
Sammelergebnis von Gemeinde, Industrie und Einwohner total Fr. 56'628.—

Weinfelden

1964

Böhler Arthur

Fahnenweihe
Spender der neuen Fahne: Fritz Steinmann, Fabrikant (Romabau)

Lausanne

1964

Böhler Arthur

Mitwirkung am Gala-Konzert am Thurgauertag

Amriswil

1965

Böhler Arthur

Wettstück: Eine Nacht auf dem kahlen Berg von Mussorski
Stundenchor: «Winterfreuden» von Hans Möckel
Wettmarsch: «Holyroad» von Alford

Aarau

1966

Böhler Arthur

Eidgenössisches Musikfest
Selbstwahlstück: «Coriolanus» Tondichtung von C. Jenkins
Aufgabestück: Ouvertüre über Schweizer Volkslieder von Rob. Blum
Wettmarsch: Mit wehenden Fahnen von H. Steinbeck

Bemmel

1968

Böhler Arthur

Offizielle Schweizer Blasmusik am internationalen 4-Tage-Marsch in Nijmegen, siehe Reisebericht

Weinfelden

1970

Böhler Arthur

Uniformenweihe in der Sek. Turnhalle
Sammelergebnis von Gemeinde, Industrie und Einwohner total Fr. 59'667.—

Frauenfeld

1970

Böhler Arthur

Kantonalmusikfest
Selbstwahlstück: «Konzert-Rhapsodie» von Jean Daetwyler
Stundenchor: «Kirmes» von Paul Huber
Wettmarsch: «The Waveney Quik-Marsch» von J.O. Hune

Arbon

1974

Böhler Arthur

Kantonalmusikfest
Selbstwahlstück 1: Jubelhymnus von Paul Huber
Selbstwahlstück 2: «Partitia Capriccioso» von Karel van Dijck
Wettmarsch: Ernst Egolf-Marsch von Arthur Böhler

Biel

1976

Böhler Arthur

Eidgenössisches Musikfest
Selbstwahlstück: Memorabilien von E. Ermatinger
Aufgabestück: Rondo Amoroso von Franz Königshofer
Wettmarsch: Ernst Egolf-Marsch von Arthur Böhler

Sirnach

1979

Bolli Rolf

Kantonalmusikfest
Selbstwahlstück 1: «Grand Canon du Verdon» von M. Boekel
Selbstwahlstück 2: «Romantische Konzertouvertüre» von Paul Huber
Wettmarsch: Im Dreiländereck von Dieter Herborg

St.Gallen

1983

Bolli Rolf

Teilnahme am Thurgauertag Umzug und Konzert in der Arena

Bischofszell

1984

Bolli Rolf

Kantonalmusikfest
Selbstwahlstück 1: Major Davel von Jean Daetwyler
Selbstwahlstück 2: Little Suite op. 80 von Malcolm Arnold
Wettmarsch: Im Dreiländereck von Dieter Herborg

Weinfelden

1984

Bolli Rolf

Schweizer Dirigenten-Kongress Gala-Konzert in der Kirche

Winterthur

1986

Bolli Rolf

Eidgenössisches Musikfest
Selbstwahlstück: Little Suite op. 80 von Malcolm Arnold
Aufgabestück: Symphonischer Samba von Albert Benz
Wettmarsch: 131er-Marsch von Heinrich Steinbeck

Steckborn

1989

Bolli Rolf

Kantonalmusikfest
Selbstwahlstück 1: Arabesque von David Shaffer
Selbstwahlstück 2: Ouverture Jubiloso von Frank Erickson
Wettmarsch: 131er-Marsch von Heinrich Steinbeck

Garmisch-Partenkirchen

1990

Bolli Rolf

Teilnahme am Festumzug sowie Gala-Konzert in der Eishalle

Kreuzlingen

1994

Bolli Rolf

Kantonalmusikfest
Selbstwahlstück 1: Major Davel von Jean Daetwyler
Selbstwahlstück 2: Sinfonia Nobilissima von Robert Jager
Wettmarsch: Ravanello von Walter Joseph

Aadorf

1999

Franz Knupp

Kantonalmusikfest
Selbstwahlstück: Volksongsuite von R. Vaughan
10-Wochen-Stück: Saga von Kurt Gäble
Wettmarsch: Juventus-Marsch von Peter Fihn

Weinfelden

2000

Franz Knupp

Uniformenweihe im Festzelt beim Bahnhof

Berg en Dal - NL

2001

Franz Knupp

Pfingstwochenende

Uesslingen

2002

Roman Zogg

Kreismusiktag
Selbstwahlstück: Rikudim v. Jan van der Roost

Amriswil

2004

Roman Zogg

Kantonalmusikfest
Selbstwahlstück: Puszta von Jan van der Roost
Aufgabenstück: Disney Fantasy von Naohiro Iwai
Wettmarsch: Saluto Lugano / Scheuren (ausgefallen wegen Regens)

Berg

2007

Bruno Uhr

Kreismusiktag
Selbstwahlstück: Alpina-Saga von Thomas Doss

Weinfelden

2009

Bruno Uhr

Organisator Kantonalmusikfest

St.Gallen

2011

Bruno Uhr

Eidgenössisches Musikfest
Selbstwahlstück: Pilatus-Mountain of Dragons von Steven Reineke
Aufgabenstück: Der Magnetberg von Mario Bürki
Parademusik mit Evolutionen: Arosa von Oscar Tschuor

Hüttwilen

2012

Bruno Uhr

Kreismusiktag
Selbstwahlstück: The Count of Monte Cristo von Otto M. Schwarz
Parademusik mit Evolutionen: Realität in Arosa (witterungsbedingt abgesagt)

Müllheim

2014

Bruno Uhr

Kantonalmusikfest
Selbstwahlstück: Fate of the Gods von Steven Reineke
Aufgabenstück: Hollywood Milestones, arr. John Higgins
Parademusik mit Evolutionen: Reality in Arosa (2. Rang!)

 Egnach  2017  Bruno Uhr

 Musikfestival

Selbstwahlstück: Noah's Ark von Bert Appermont

Parademusik mit Evolutionen: MVW on fire

 Kradolf-Schönenberg  2019  Bruno Uhr

 Thurgauer Kantonal-Musikfest

Unterhaltungsmusik
The second Waltz
Sing
A String of Pearls
Latin Woods
Kriminal Tango

       
       

 

Dirigenten 1900 - heute

Dirigenten 1900 - heute

Stolz

Josef

1900 – 1901

Benz

Fritz

1901 – 1905

Zäh

Theodor

1905 – 1906

Michael

Karl

1906 – 1914

Körner

Bernhard

1914 – 1917

Manns

Robert

1918 – 1921

Dickhardt

Adam

1921

Springer

Paul

1921 – 1922

Richard

Hans

1922 – 1956

Böhler

Arthur

1956 – 1978

Bolli

Rolf

1978 – 1995

Baumberger

Max

1995 – 1996

Bichsel

Jakob

1996 – 1997

Knupp

Franz

1997 – 2001

Zogg

Roman

2001 – 2004

Schwarz-Riva

Giulia

2005 – 2005

Uhr

Bruno

2005 –

Aus dem ersten Protokoll von 1900

Warum noch eine zweite Musikgesellschaft in Weinfelden, während wir doch schon eine Vertretung in diesem Artikel haben, wird mancher sagen, der nicht weiss, dass es in Folge vorgerücktem Alter und Stellung im Privatleben einigen Mitgliedern der Harmonie nicht mehr möglich wurde, den regelmässigen Übungen, die den richtigen Fortbestand eines Vereins bedingen, beizuwohnen. Insbesondere fehlt ihr seit mehr denn 10 Jahren der nötige Zuwachs an jungen, tüchtigen Kräften. Hierdurch wurde natürlich das Vereinsleben lahm gelegt, indem die Statuten nicht zur Anwendung kommen konnten und die Versammlungen und Berichterstattungen wegfielen. Jedermann wusste, dass eine Zeit kommen werde, früher od. später, wo man nur noch von einer gewesenen Musikgesellschaft sprechen könne. Um diese Befürchtung gründlich aus dem Felde zu räumen, beschlossen im November 1899 sozusagen sämtliche jetzigen Mitglieder des Frohsinns, sich in der Musik auszubilden, um sich dann entweder den «Alten» anzuschliessen oder eine eigene Vereinigung zu bilden. Aber wer sollte Unterricht erteilen? Nach kurzem Rate wurde diese Kraft gefunden in der Person des jetzigen Dirigenten Herrn Josef Stolz, welcher mehr als 10 Jahre bei der Harmonie mitmachte. Mit unermüdlichem Eifer und Geschick nahm er die Sache zur Hand, da uns in zuvorkommender Weise von der Firma N. Wolf in Frauenfeld ältere Instrumente zum Lernen gegen mässige Entschädigung zur Verfügung gestellt wurden. Wöchentlich fanden 2 Übungen statt in einem vom Tit. Schulpfleger zur Verfügung gestellten Schulzimmer statt. So marschierte die Sache, wenn auch langsam, doch sicher vorwärts u. keiner wird sich eines Lächelns nicht verwehren können, wenn er zurück denkt, wo er nur vom Anblick zwei verschiedener Tonleiter, fast zum schwitzen kam. Nun, es ist noch niemand gelehrt vom Himmel gefallen. Aber, o weh! Von Seite der Harmonie wurden unsere Bestrebungen verkannt, indem sie glaubten, in uns eine Konkurrenz erwachsen zu sehen; aber so schnell geht es nicht. Auf verschiedene Art sollte die Sache vereitelt werden, worüber Eintreten ich nicht für nötig finde. Jedoch folgendes sei erwähnt, dass einige dadurch Abhülfe schaffen wollten, dass sie verschiedenes ausstreuten, indem die Tüchtigkeit des Dirigenten, gewiss in ungerechter Weise, stark bezweifelt wurde. Aber allzu straff gespannt zerbricht den Bogen und so zog man von unser Seite auch andere Saiten auf und strebte nur um so eifriger vorwärts in der Hoffnung auf Selbständigkeit, wozu die Aufmunterung zum guten Gelingen, durch die Einwohnerschaft noch vieles hob. So kam dann der Gedanke zur definitiven Gründung des Vereins zum Durchbruch. Vorher sei noch erwähnt, dass der nunmehrige Kassier Ernst Wendel wöchentlich von jedem 20 Cts. bezog zur Deckung der laufenden Ausgaben u. a. Entschädigung für die Instrumente.
... Beiläufig sei noch bemerkt, dass man von der Wahl eines Aktivmitgliedes als Präsident Abstand nehmen wollte, da die meisten zu jung und keine Erfahrung in solchen Sachen hatten. Dafür konnte aber die Person des Herrn Bommer gewonnen werden, dessen Leistung jeder zum voraus zu schätzen wusste.

Die Entstehung des Musikvereins

Bereits um die Jahrhundertwende hatte Weinfelden «seine» Blasmusik, die sogenannte «Harmonie». Diese besass jedoch bei der örtlichen Bevölkerung keine grosse Sympathie und huldigte zudem einem ausgesprochenen Ausschliesslichkeitsprinzip, das heisst, sie war nicht bestrebt, neue Bläser aufzunehmen. So kam es 1900 zu einer Neugründung. Drei jungen und zugleich hoffnungsvollen Musikanten – Karl Keller, Ernst Brugger, und Ernst Wendel – wurde nämlich die Aufnahme in den Verein verweigert. So beschlossen sie zusammen mit Joseph Stolz, einem Mitglied der «Harmonie», einen neuen Verein zu gründen.  Auf eine Umfrage bei den Schifflistickern der Firma Klauber (heute BBZ) erklärten sich etwa zehn junge Männer bereit, das Musizieren zu erlernen und einem später zu gründenden Verein als Mitglieder beizutreten. Spasseshalber wurde diese Musik von den Weinfeldern auch «Stickermusik» genannt. Die Instrumente erhielten die Musikanten leihweise von der Instrumentenfabrik Wolf in Frauenfeld. Unermüdlich wurde geprobt und gespielt. Bald ergab sich die Notwendigkeit, dem losen Gebilde ein festes Gepräge zu geben, das heisst, einen Verein zu gründen. Am 11. März 1900 kam es im Restaurant Frohsinn zur Gründung des Musikvereins mit dem Namen «Musikgesellschaft Frohsinn».

Erstes Vereinsfoto 1906


Musikverein 1907

Postkarte mit Stempel vom 7.VI.08

Postkarte von Fritz Wendel an seinen Freund Heinrich Brenner, der zu dieser Zeit ein Institut in Tesserete weilt:

Text auf der Kartenseite:
Besten Dank für die hübsche Alpenrosenkarte u. freundl. Pfingstgruss
entbietet dir Fritz Wendel. Gruss von Karl Oettli, der gerade bei mir ist.

Die ersten (Gründungs)mitglieder, Vorstandsmitglieder, Frauen

Die ersten (Gründungs)mitglieder
Josef Stolz, Dirigent
Karl Keller, Aktuar
Ernst Wendel, Kassier
Ernst Brugger
Heinrich Greminger
Julius Gimmi
Jakob Windler
Heinrich Herzog

Die Gründungsmitglieder im Jahre 1950.
Von links nach rechts: E. Wendel, E. Brugger, J. Burkhart

Die ersten Vorstandsmitglieder
Präsident: Johann Bommer
Dirigent: Josef Stolz
Aktuar: Karl Keller
Kassier: Ernst Wendel

Bemerkenswert an dieser Wahl war die Tatsache, dass der Kassier erst im 2. Wahlgang mit insgesamt 12 Stimmen gewählt wurde. Sein Gegenkandidat ( Jac. Dünnenberger) erhielt im ersten Wahlgang 6 Stimmen.

Die erste Frau
wurde erst im Jahre 1971 in den Musikverein aufgenommen, es war dies die Klarinettistin Margrit Meierhofer.

Die erste Kündigung, Story, Fusion, Krise

Die erste Kündigung, Story, Fusion, Krise

Die erste Kündigung oder das Schicksal des ersten Dirigenten
(Josef Stolz 11. März 1900 – 25. Aug. 1901)

Haben Dirigenten mit ihren Musikanten keinen hörbaren Erfolg, müssen sie den Taktstock ablegen. Überzeugt, die Kenntnisse der musikalischen Direktion seien erschöpft und der Frohsinn komme unter der bestehenden Leitung nicht weiter, wurde der erste Dirigent der Musikgesellschaft in die «Wüste» geschickt.

…Schon seit längerer Zeit wurzelte in der Gesellschaft das Gefühl, dass zu deren Leitung nicht der rechte an der Spitze stehe. Durch verschiedene unliebsame Vorkommnisse trug der Dirigent selber dazu bei, dass sein Ansehen bei den Mitgliedern ins Wanken geriet und dass diese immer mehr fanden, er sei infolge zuwenig gründlicher Ausbildung auf dem Gipfel seiner Leistungsfähigkeit angekommen und daher nicht imstande, den Verein vorwärts zu bringen und letzterer eher im Zeichen des Krebses marschiere. Obwohl die ganze Angelegenheit manche bittere Pille zu schlucken gab, vermochte sie doch nicht den « Frohsinn» in Trübsinn umzuwandeln.
Obwohl der bisherige Dirigent den Stab nicht aus der Hand geben wollte, aus alleinigem Selbstbewusstsein und falscher Einbildung suchten wir in der Vorstandssitzung vom 22. August das Thema gütlich zu erledigen. Aber ohne Erfolg; weil Josef Stolz sich die Pläne des Vereins von Mitgliedern nicht zur Verdauung beibringen liess, die nach seiner Meinung weder fingereln noch blasen könnten, nötigte dies die Einberufung einer Versammlung im Sternen.

Josef Stolz wurde mit zehn zu zwei Stimmen als Dirigent abgesetzt. Der Aktuar erhielt den Auftrag, dem Dirigenten den Verlauf schriftlich mitzuteilen und ihm eine Frist von 14 Tagen zu geben, um sich über die Annahme seiner Versetzung als Vizedirigenten auszusprechen. An seine Stelle trat Fritz Benz, der bis 1904 den Taktstock führte.

Die erste «Story»
Am 10. Juli 1904 beteiligte sich der «Frohsinn» am Kantonalmusikfest in Romanshorn. Die Weinfelder errangen den zweiten Lorbeer mit silbernem Becher. Der Erfolg führte zu einem Nachspiel. Missgünstige Vereine erhoben gegen die Rangierung Einspruch, weil der «Frohsinn» zur Einstudierung seines Wettstückes einen Berufsmusiker aus Konstanz zugezogen hatte.

Die erste «Fusion»
An der Grundsteinlegung der evangelischen Kirche am 17. August 1902, an welcher beide Vereine – die «Harmonie» und der «Frohsinn» – mitwirkten, äusserte der damalige Gemeindeammann (Bornhauser) den Wunsch:
…der «Frohsinn» und die «Harmonie» mögen doch endlich ihre Feindseligkeiten begraben und zu einem Verein verschmelzen…,

Wohl wurden Verhandlungen aufgenommen, ein Erfolg war diesen jedoch nicht beschieden, denn der «Frohsinn verlangte, dass die Mitglieder der «Harmonie» die Statuten des neuen Vereins anerkennen, was dieser jedoch strikte ablehnte. So blieben die beiden Rivalen selbständig, bis 1904 die Mitglieder der «alten» Musik beschlossen, ihre Tätigkeit einzustellen und sämtliche Instrumente und Musikalien dem neuen Verein kostenlos abzutreten.
…ebenfalls erklärten sich drei Mitglieder bereit, als aktive Bläser dem «Frohsinn» beizutreten, was ihnen mit Freude gewährt wurde…

Da Weinfelden nun wieder eine Blasmusik besass, wurde an der Jahresversammlung im Januar 1905 einstimmig beschlossen, die Musikgesellschaft Frohsinn in Musikverein Weinfelden umzutaufen.
 

 

 

 

Die erste grosse Krise
In den Jahren 1920 – 1922 geriet der Musikverein in die erste schwere Krise seines Bestehens. Diese war in erster Linie auf die musikalische Direktion zurückzuführen:

Aus dem Jahresbericht 1921:
Die Sehnsucht des Aktuars, dem Musikverein über das Jahr 1921 einen guten Jahresbericht vorlegen zu können, hat sich leider wieder nicht erfüllt. Und die Sonne, die uns im vergangenen Jahr schöner scheinen sollte, steht noch nicht im vollen Glanze über uns. Unser Verein war im letzten Jahre zu vergleichen mit einem lecken Schifflein, das keinen Augenblick weiss, wann die Wellen über ihm zusammenschlagen und es in der Meerestiefe verschwindet, bis es dann nach langem Ringen vielleicht doch noch in einen sicheren Hafen getrieben wird. Nicht die Arbeitslosigkeit war schuld daran, wenn wir auch mehrere Mitglieder unter uns haben, die dieselbe schwer zu spüren bekamen, so haben sie doch treu zur Fahne gestanden, als ob sie in der Musik die Sorgen zu vergessen suchten. Auch nicht die finanzielle Lage brachte den Verein auf einen so unsicheren Pfad, denn die Orts- wie die Bürgergemeinde halfen uns mit ihrer Subvention, unseren Verpflichtungen gerecht zu werden. Von den Passivmitgliedern ging wieder die schöne Summe von Fr. 1'465.– in die Vereinskasse. Die Schuld an unserer peinlichen Lage musste in der Disharmonie zwischen Mitgliedern und Direktion gesucht werden. Der Austritt von drei alten Mitgliedern im Herbst 1920, welche auf das Konto von Herrn Manns (Dirigent) geschrieben werden musste, lag schon auf den Gemütern, und wenn der Verein in Herrn Adam Dickhardt auch einen vorzüglichen Pistonbläser besass, so konnte derselbe doch nicht alle ersetzen, und die Qualität der Musik liess denn auch zu wünschen übrig… Hätte sich unser Dirigent mit seiner ganzen verfügbaren Kraft dem Verein gewidmet, wäre die Klippe vielleicht übersprungen worden, aber er (Manns) bekundete mehr Freude am Gesang und an Biertischpolitik, so dass auch die Stillen unter den Mitgliedern fanden, der Verein marschiere unter Herrn Manns Leitung stramm bergab. Der Vorstand, welcher immer noch auf eine friedliche Lösung hoffte, wurde bald eines anderen belehrt. Adam Dickhardt beklagte sich ebenfalls über Manns; er habe ihn für Mitwirkung beim Musikverein von demselben ein kleines Honorar zugesprochen, er habe ihm musikalischen Nebenverdienst und vor allem bei der Firma Etter Egloff einen Vertrauensposten in Aussicht gestellt, aber keines sei in Erfüllung gegangen. Deswegen sehe er sich veranlasst, Weinfelden wieder zu verlassen. Was wollten wir tun? Dickhardt oder Manns ziehen lassen? Wir zogen das Letztere vor. In der GV vom 14. Mai beschloss der Verein mit 24 von 26 Stimmen Herrn Direktor Manns die Stelle als Dirigenten auf den 1. Juni zu künden. Unstimmigkeiten anderer Natur unter den Mitgliedern veranlassten den Präsidenten zu gleicher Zeit, seinen Rücktritt zu nehmen, …

Ehemalige Präsidenten und Musikdirektoren

Eduard Sonderegger -
Präsident von 1951-1986

Eduard Sonderegger stand dem Musikverein während 35 Jahren als umsichtiger und kompetenter Präsident vor. Interessiert und fürsorgend hielt er die Fäden des Vereins in der Hand. Auch wenn er «seine» Dirigenten oder Musikdirektoren den Taktstock schwingen liess, so gab er im Verein den Takt an. Einen Takt ohne laute Worte: «Me macht's halt». Entscheidend für ihn war nur die Frage des «Wie». Und weil Edi Sondergger um dieses «Wie» nie verlegen war, durfte der Musikverein unter seiner Präsidentschaft zu Höhenflügen ansetzen, wie z.B. 1963 die Neuinstrumentierung, 1964 die Fahnenweihe, 1968 der 4-Tagemarsch nach Nijmegen oder 1970 die Neuuniformierung.

Mit Herz und Verstand nahm er sich aller Fragen und Angelegenheiten an und jeder Musikant wusste, dass er seinen Präsidenten nicht nur in musikalischen Belangen um Rat bitten durfte. Eduard Sonderegger hatte ein überaus feines Gespür für den Umgang mit den Musikanten, Dirigenten und deren Sorgen und Nöten. Mit seiner Menschenkenntnis hat er immer die richtige Wahl für die richtigen Männer am richtigen Platz zur richtigen Zeit getroffen. Dass der Erfolg nicht nur von der musikalischen Leitung sondern auch vom gesunden Geist innerhalb des Vereins abhängig war, wusste Eduard Sonderegger nur zu gut. In diesem Sinne suchte er immer wieder den Ausgleich, was aber nicht heisst, dass er mit seiner eigenen, manchmal recht unbequemen Meinung hinter dem Berg zurückhielt.

Arthur Böhler
Musikdirektor von 1956 – 1978

Im Sommer 1956 war Musikdirektor Arthur Böhler aus Zürich zu – «Papa» Richard's Nachfolger erkoren worden. Schon nach der ersten Probe war allen Beteiligten klar, dass in Zukunft ein anderer Wind im Verein bläst. Arthur Böhler verkörperte den Vollblutmusiker.
1959 übertrug der Thurgauer Kantonalverband die Organisation des Kantonalmusikfestes dem Musikverein Weinfelden. Arthur Böhler schrieb die Noten zum Festspiel «Reise um die Welt», das unvergesslich ist und Mitwirkende wie Festbesucher begeisterte. 1965 folgte ein «vorzüglich» in der Höchstklasse am Kantonalmusikfest in Amriswil und schon ein Jahr später erreichte der Verein am Eidg. Musikfest in Aarau in der ersten Klasse gleich dreimal Bestnoten.
1968 reiste der Musikverein unter Böhler's Stabführung nach Holland zum Viertagemarsch als offizielle Schweizer Delegation. Arthur Böhler verstand es auch hier ausgezeichnet, mit «seiner» Musik einen herzlichen Kontakt zur holländischen Bevölkerung herzustellen.
Dazwischen lagen die unvergesslichen Bankettkonzerte an Versammlungen und die gehaltvollen Jahreskonzerte, die zum festen Bestand des Vereinslebens gehörten. Der Maestro verstand es immer wieder, ansprechende und anspruchsvolle Programme auszuarbeiten, die zu begeistern wussten und einen nachhaltigen Eindruck hinterliessen. Während Böhler's Zeiten war Blasmusik nicht mehr nur Männersache. Frau Margrith Meierhofer wurde unter seiner Stabsführung als erste Musikantin in den Musikverein aufgenommen.
Im Thurgauer Kantonalmusikverband bzw. in der Musikkommission war Arthur Böhler ein wertvolles Mitglied, leitete er doch unzählige Dirigenten- und Bläserkurse. Nach 22 Jahren erfolgreicher Tätigkeit übergab Arthur Böhler 1978 seinen Dirigentenstab in jüngere Hände. Es war aber kein endgültiger Abschied, denn nach seiner Tätigkeit in Weinfelden überbrachte der Verein seinem langjährigen Dirigenten und Freund an seinen Geburtstagen die herzlichsten musikalischen Glückwünsche in seinem Heim in Bülach. Eine Geste, die glücklicherweise bis zum heutigen Tag noch Bestand hat.  (Max Malang)

Rolf Bolli
Musikdirektor von 1978 – 1995

Als heute noch persönlicher Freund von Rolf Bolli erinnere ich mich gerne, als der junge Dirigent nach dem unvergesslichen «Maestro» Arthur Böhler in Weinfelden als musikalischer Leiter gewählt wurde und den Dirigentenstab übernahm.
Gesamthaft gesehen durften wir «Weinfelder» mit Rolf Bolli eine schöne und unvergessliche Zeit erleben. Die musikalischen Erfolge stellten sich ein, als das Korps sich dem neuen, noch unverbrauchten Dirigenten anpasste, durch guten Probenbesuch glänzte und Erfolge feiern durfte, die heute noch in bester Erinnerung sind.
Es begann mit dem Thurg. Kantonalmusikfest 1979 in Sirnach, an dem der Verein in der ersten Stärkeklasse die Noten «vorzüglich» erreichte. Alsdann wuchs das Korps zu einer beneidenswerten Grösse. Rolf Bolli verstand es ausgezeichnet, Musikalität mit Kameradschaft zu verbinden, und so entstanden Freundschaften untereinander, die bis zum heutigen Tag Bestand haben.

Der Musikverein nahm mit Rolf Bolli an kantonalen sowie an eidgenössichen Musikfesten teil. Folgende Resultate dürfen mit Genugtuung vermerkt werden:
Kantonalmusikfeste in Bischofszell und Steckborn (1984 und 1989):
1. Rang nach Punkten, gewertet in der ersten Klasse.
Eidg. Musikfest in Winterthur (1986):
3. Rang nach Punkten, gewertet in der ersten Klasse.
Thurg. Kantonalmusikfest in Kreuzlingen (1994):
2. Rang nach Punkten, gewertet in der ersten Klasse.

Nebst diesen grösseren Anlässen war der Verein aber auch international tätig. So erhielt er 1990 die Aufgabe, am Landesmusikfest in Garmisch-Partenkirchen teilzunehmen.
Im Jahre 1993 kam dem Musikverein unter Rolf Bolli die Ehre zuteil, zum zweiten Male am internationalen Viertagemarsch in Holland teilzunehmen.
Zu erwähnen ist auch der 19. Kongress des Verbandes der Dirigenten 1984 in Weinfelden. Für die musikalischen Belange zeichnete Rolf Bolli, in Zusammenarbeit mit dem Fachreferenten Prof. Paul Huber aus St. Gallen, verantwortlich.
1990 entschloss sich Rolf Bolli, zusammen mit dem Musikverein einen Tonträger zu machen. «Musikverein Weinfelden in Concert» fand überall grossen Anklang.  (Max Malang)

Der/Die/Das erste Auftritt, Fest, Reise, Jubiläum

Der erste Auftritt

Am Pfingstmontag 1900 trat der junge Verein erstmals vor die Öffentlichkeit.
…Zu Pfingstsonntag wurden die Weinfelder wieder durch unsere Klänge aus dem schönsten Schlummer geweckt...
…Seit einer Reihe von Jahren ist man sich gewohnt am 1. Sonntag des Monats des Blühens zur Eröffnung die Klänge der Musik zu hören. Aber welche sollte nun die Pflicht erfüllen. Da die Harmonie darauf verzichtete, erlaubten wir auf unser Risiko, das erste Mal aufzutreten, da man sich doch der Kritik aller aussetzt. Aber es ist gut abgelaufen…


Das erste Musikfest am 7. Juli 1901

Am 7. Juli fand in Amriswil das Kantonalmusikfest statt. Zum erstenmal war der «Frohsinn» dabei. Begreiflicherweise musste sich der Verein mit einem bescheidenen Resultat begnügen. Bei einer Beteiligung von sieben Verbandsvereinen, welche an diesem Fest teilnahmen, errangen die Weinfelder den sechsten Rang und wurden mit einem Eichenkranz beschenkt.
...Mit dem allzeit fröhlichen Mute, einem Stück Courage in der Tasche und der süssen Hoffnung, dass «DIE JAGD NACH DEM GLÜCK» nicht vergeblich sein werde, versammelten sich unsere Bläser zeitig genug um mit dem ersten Zug dem Fest zuzudampfen…

Die erste Vereinsreise
…Am 24. Febr. 1901 machte sich unsere Gesellschaft zur Schlittenfahrt nach Kreuzlingen auf, an welcher alle Aktivmitglieder teilnahmen. Punkt 10 Uhr war Abfahrt. Um 12 Uhr kamen wir in Kreuzlingen an, wo uns im «Weingarten»ein schmackhaftes Mittagessen zu Fr. 1. 50 erwartete, nebst 5 Litern Wein…
Anschliessend war eine Produktion in vollbesetztem Saale, wobei unsere Kollegen von der Musikgesellschaft Kreuzlingen stark vertreten waren. Nachher gings in die Stadt Konstanz, um unsere Geschäfte abzuwickeln. Um 3 Uhr traten wir in fröhlichster Stimmung unsere Heimreise an. Eine kurze Rast wurde noch im Ochsen in Mauren gemacht. Um halb acht Ankunft in Weinfelden, wo bei Herrn Keller zum Schäfli noch einige fröhliche Stunden verbracht wurden…»

Die erste Abendunterhaltung 1904
Abends 5 Uhr im Trauben
Eintritt: 70 Cts.
Mitwirkung des Turnvereins
(Freiübungen mit Musikbegleitung)


Das erste Jubiläum im Jahre 1925 - 25 Jahre Musikverein

Präsident: Hans Schaad
Dirigent: Hans Richard
Mitglieder: Ernst Wendel, Heinrich Greminger, Julius Gimmi, Jakob Brenner, Albert Brütsch, Fritz Weber, Hans Bommer, Paul Bommer, Jakob Wendel, Hermann Brunner, Carl Lenzinger, Hermann Sennhauser, Armin Schweizer, Jakob Heppler, August Schenker, Fritz Weber jun., Robert Geltner, Fritz Benz, Johann Haffter, Ernst Brugger, Hans Richard, Hermann Neuweiler, Paul Grütter, Heinrich Saameli, Walter Bissegger, Anton Böhm, Hermann Schmid, Heinrich Enz, Gotthard Troxler, Emil Endirizzi

Der Musikverein und seine ersten Dirigenten oder von Benz bis Richard

1905 demissionierte Fritz Benz, der seit 1901 als Nachfolger des "Gründungsdirigenten" Josef Stolz den Taktstock führte, als Dirigent des Musikvereins. Er wurde zu diesem Entschluss infolge Differenzen und wohl auch in der Erkenntnis bestärkt, dass er die Musik auf keine höhere Stufe mehr bringen konnte. Nach vergeblichen Bemühungen um Zurücknahme der Demission suchte der Musikverein durch ein Inserat in der «Schweizerischen Musikzeitung» einen fachmännisch gebildeten Dirigenten. Als neuer Leiter wurde Musikdirektor Zäh aus Bremgarten gewählt. Diese Wahl entpuppte sich jedoch schon bald Missgriff. Der neue Leiter soll einen ziemlich «leichten Charakter» und ein nicht besonders «entwickeltes Pflichtbewusstsein» gehabt haben. So beschloss der Verein, Herrn Zäh wieder zu entlassen und die Stelle des Dirigenten wieder neu auszuschreiben. Auf ein Inserat in der «Deutschen Musikzeitung» und nach eingehender Prüfung der Zeugnisse, einer Begutachtung durch Kappellmeister Rust von Konstanz sowie nach einem Probedirigat wurde Musikdirektor Karl Michael aus Dresden gewählt, welcher gleichzeitig in der evangelischen Kirche mit dem Orgeldienst betraut wurde. Dass der Musikverein diesmal keine schlechte Wahl getroffen hatte, bewies 1907 das Kantonalmusikfest in Arbon, an dem der Musikverein Weinfelden mit seinen 23 Aktivmitgliedern zusammen mit der Stadtmusik Frauenfeld den 1. Lorbeer mit Becher errang.
1910 demissionierte Musikdirektor Michael. Die vielen Privatstunden, auf die er angewiesen war, setzten seiner Gesundheit zu. Doch der Musikverein liess Herrn Michael nicht gerne ziehen. So unternahm er alles, ihn in eine bessere Position zu bringen, was dank eines Entgegenkommens der Behörde ermöglicht wurde. Musikdirektor Michael zog hierauf sein Entlassungs- schreiben zurück. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. 1911 war wiederum ein Kantonalmusikfest, an welchem der Erfolg der Weinfelder jedoch ausblieb. … der Wettvortrag litt durch allzu forsches Tempo… und man musste sich mit einem vierten Platz begnügen. Dieser Misserfolg löste im Verein viele Unstimmigkeiten aus. So wurde die Tüchtigkeit des Dirigenten immer wieder in Zweifel gezogen. Direktor Michael nahm sich diese im Hintergrund erfolgten Angriffe so zu Herzen, dass er im Frühling 1914 definitiv um seine Entlassung nachsuchte. Seine Nachfolge übernahm Bernhard Körner aus Brunnen. Dieser konnte jedoch seine musikalische Tätigkeit nicht entfalten, denn am 1. August 1914 brach der erste Weltkrieg aus. Die meisten Mitglieder folgten dem Rufe des Vaterlandes und zogen an die Grenzen. 1917 bat auch Körner um seine Entlassung, um eine Stelle als Dirigent der Stadtmusik Biel zu übernehmen. An seine Stelle trat Robert Manns aus La-Chaux-de-Fonds. 1921 gelang es leider nicht, einen jungen tüchtigen Musiker aus Deutschland, Adam Dickhardt, welcher bereits im Verein mitwirkte, als Nachfolger zu gewinnen.

... Für Herrn Dickhardt musste von unserer Seite ein Aufenthaltsgesuch an das thurg. Niederlassungsdepartement gestellt werden. Dank der Initiative von Herrn Manns und seinen Freunden sowie der Reserviertheit unserer Behörde wurde dasselbe abgewiesen. Der Verein versuchte das Glück bei der thurg. Regierung, aber vergebens. Ein guter Freund des Musikvereins ermunterte uns in Bern vorzusprechen. Eine Eingabe an die schweiz. Fremdenpolizei zeitigte die gleichen Früchte und ein Rekurs an das Bundeshaus förderte das gleiche Resultat zu Tage. Überall hiess es, wenn die Gemeinde Behörde nicht für den Mann einsteht, können wir das Gesuch nicht unterstützen. Am 16. September kam von Bern ein Ultimatum folgenden Inhalts: Adam Dickhardt hat bis zum 17. September die Schweiz zu verlassen, sonst wird er polizeilich in Basel nach Deutschland abgeschoben.

Nach einer Interimslösung mit Herrn Springer aus Konstanz wählte 1922 der Musikverein Hans Richard, Trompeter Feldweibel von Schönenwerd, zu seinem neuen Dirigenten. Dieser war zwar kein Berufsmusiker, aber von einer einzigartigen «Liebe zur Musik beseelt» und in allen Fragen einer Vereinsleitung derart befähigt, dass er sich neben jeden Berufsmusiker stellen konnte. Als Hans Richard die Leitung des Vereins übernahm, erklärte er nicht eher zu rasten, bis er eine fünfzigköpfige Harmoniemusik beisammen habe. Unermüdlich ging er die Lösung dieser Aufgabe an. Bereits zwei Monate nach seinem Amtsantritt beschloss der Musikverein auf Antrag des Dirigenten, sich in eine Harmoniemusik umzuwandeln. 1924 konnte Richard erstmals mit einer 28 Mann starken Harmoniemusik nach Frauenfeld zum Kantonalen Musikfest ziehen.
 

Musikverein Weinfelden 1907
mit Dirigent Karl Michael
und Präsident Paul Thurnheer

 

Musikverein Weinfelden 1925
mit Dirigent Hans Richard
und Präsident Hans Schaad



Musikverein Weinfelden 1938
mit Dirigent Hans Richard



Musikverein Weinfelden 10. Februar 1941
mit Dirigent Hans Richard
und Präsident Dr. Walter Gisiger

Die/Das erste(n) Uniform, Instrumente, Fahne, Übungslokal

Die/Das erste(n)
Uniform, Instrumente, Fahne, Übungslokal

Die erste Uniform
Am 1. Februar 1903 erhielt der Musikverein die erste Uniform.
...Nach dem Vorbilde anderer Musikgesellschaften beschliesst der Verein die Anschaffung einer Mütze, 23 Stück kompletter Uniformen (Rock, Hose Mütze, Ledertasche mit Brustverschnürung zum Stückpreis von 63 Franken.
 

Die ersten Instrumente
Die ersten Instrumente erhielt der «Frohsinn» leihweise von der Instrumentenfabrik Wolf in Frauenfeld. Es handelte sich um ältere Instrumente, die für eine Miete von einem Franken pro Instrument und Monat dem jungen Verein überlassen wurden.
Bereits am 1. April 1900 wurden von der Firma Wolf die ersten Instrumente gekauft:
3 Cornets, 3 Bügel (Flügelhörner), 3 B und 1 Es Althorn, 1 Posaune, 1 B und 1 Es Tuba.
Diese neuerworbenen Instrumente kosteten «ganze» 1237 Franken.

 

Die erste Vereinsfahne
Am 17. Mai 1928 wurde die erste Vereinsfahne angeschafft. Die Fahnenweihe fand am 17. Mai statt, wobei die Stadtmusik Arbon als Patensektion mitwirkte.

Das erste Übungslokal
Die Schulvorsteherschaft stellte in zuvorkommender Weise ein Schulzimmer im Pestalozzischulhaus als Probelokal zur Verfügung.
«…und bald hub einTonleiterblasen an, dass die Wände erzitterten. Unermüdlich wurde unter der Leitung von Josef Stolz geprobt und geblasen…»